2023

02
Jun

„Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum.“

Wer kennt sie nicht, diese Zeilen des 25-jährigen Dichters? Dieses Loblied auf Wein und Freundschaft, 1785 entstanden im geselligen Kreis um Christian Gottfried Körner, in dem sich Schiller nach langer Zeit der Unsicherheit endlich aufgehoben fühlte. Später sah er in seinem Jugendwerk ein Gelegenheitsgedicht, das dem Geschmack der Zeit entsprechend zum „Volksgedicht“ geworden und schon zu seinen Lebzeiten mehrfach vertont worden war, zuallererst von Körner. Mehr als 100 Vertonungen hat es erlebt und ging in Beethovens Version schließlich um die Welt.

Den Komponisten inspirierte Schillers Pathos schon früh, zunächst wollte er das Lied in Gänze vertonen, um es schließlich mit nur drei Strophen im Chorfinale seiner 9. Sinfonie zur Hymne zu adeln. Aus der Brüderschaft, die man sich zutrinkt, wurde dank seiner Musik und der Konzentration auf den Kern der Ode weltumspannende Brüderlichkeit: „Alle Menschen werden Brüder – Diesen Kuss der ganzen Welt!“ So ist Beethovens 9. Sinfonie mit Schillers Schlusschor heute ein festliches Ritual, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. 1972 wurde sie zur Europa-Hymne und 2002 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.

Die Referentin, Frau Dr. des. Franziska Jenrich-Tran, ist verantwortlich für Bildung und Vermittlung am Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig. Sie wird die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der Ode darlegen und auf die musikalischen Adaptionen eingehen, wovon fünf Musikbeispiele erklingen. Den Vortrag beschließt ein Ausblick auf die neue Dauerausstellung im Leipziger Schillerhaus.

Eine Veranstaltung des Schiller & Körner in Dresden e.V.

Freitag, 16. Juni 2023, 18 Uhr
Stadtbezirksamt Loschwitz                                                  
Grundstr. 3, 01326 Dresden

Eintritt frei, Spenden erwünscht, Weinausschank

 

20
Mär

Der junge Friedrich Schiller war in Mannheim gescheitert und befand sich in einer verzweifelten Lage. In dieser Situation erhielt er Post von Leipziger Verehrern, und schnell entwickelte sich daraus ein reger Briefwechsel, welcher zur Reise nach Leipzig und den erholsamen Monaten in der Sommerfrische in Gohlis führten.
Lassen Sie sich mit Bildern in das Leipzig des Jahres 1785 entführen. Lernen Sie die Orte kennen, wo Schiller gern verweilte, und einige interessante Personen, mit denen er zusammentraf. Welche Werke beschäftigten Schiller in dieser Zeit? Schrieb er hier das berühmte Lied „An die Freude“? Zum Glück für uns war sein Freund Christian Gottfried Körner bereits in Dresden, und Schiller schrieb ihm fleißig. Heute sind diese Briefe eine der wichtigsten Quellen zu Schillers Aufenthalt in der Messestadt, welche er am 11. September 1785 mit der Postkutsche in Richtung Dresden verließ.

Zum Referenten: Dietmar Schulze leitete von 2000 bis 2017 das Schillerhaus in Leipzig-Gohlis. Der Diplom-Museologe ist aktuell als Mitarbeiter des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig in den Sammlungen des Sportmuseums eingesetzt. Er war 2004 Mitbegründer des Schillerhaustheaters und ist seit der Gründung des Leipziger Schillervereins 2018 Vorstandsmitglied.

Gemeinschaftsveranstaltung des Schiller & Körner in Dresden e.V. mit dem Schillerverein Leipzig e.V.

Freitag, 31.3.2023, 18 Uhr
Stadtbezirksamt Loschwitz
Grundstr. 3, 01326 Dresden
Eintritt frei, Spenden erwünscht. Es wird Wein vom Elbhang gereicht.

28
Feb

Noch scheint Ostern fern. Dann erst öffnet das Schillerhäuschen in Loschwitz wieder für Besucher. Doch damit Schillerfreunde ihren Osterspaziergang am Elbhang mit einem Museumsbesuch krönen können, ist schon jetzt viel zu tun: Das Stadtmuseum druckt einen neuen Flyer für das Schillerhäuschen, der Schiller & Körner in Dresden e.V. sucht neue Ehrenamtliche für die Betreuung des Hauses und bereitet ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm vor.
Zwei Jahre (1785-1787) verbrachte Friedrich Schiller (1759-1805) in Dresden. Die Einladung seines Freundes und Förderers, des Juristen und Oberkonsistorialrates Christian Gottfried Körner (1756-1831), ermöglichte ihm eine sorgenfreie, äußerst schaffensreiche Zeit. Seit 2005 erinnert daran eine Ausstellung im ehemaligen Weinberghäuschen Körners in Loschwitz, das seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine Schiller-Gedenkstätte ist.
Mit nur 22 Quadratmetern ist es nicht nur das kleinste der städtischen Museen, sondern auch das Einzige, das ehrenamtlich betreut wird. Mit Hilfe der Bürgerstiftung wurden seit 2005 Interessierte gefunden, die sich ehrenamtlich engagieren, damit diese Schillerstätte an Wochenenden und Feiertagen zugänglich ist. Einige dieser Helfer, die schon von Anfang an dabei sind, wollen sich nun nach 18 Jahren zur Ruhe setzen. Deshalb hat der Verein eine Anzeige auf der von der Bürgerstiftung betriebenen Website ehrensache.jetzt geschaltet und hofft auf viele Meldungen.
Anliegen des Vereins ist es, das unter Denkmalschutz stehende Schillerhäuschen zu pflegen und zu erhalten und die Erinnerungen an den Aufenthalt des Dichters in Elbflorenz sowie einen wunderbaren Freundschaftsbund wachzuhalten.
Auch 2023 sollen Schiller und die Familie Körner mit Veranstaltungen und Begegnungen wieder stärker ins Bewusstsein der Kulturstadt Dresden gehoben werden. Zur Saisoneröffnung wird Dietmar Schulze vom befreundeten Leipziger Schillerverein zum Thema „Schiller in Leipzig“ sprechen (31.3.23, 18 Uhr, Stadtbezirksamt Loschwitz).Ein weiterer Vortrag wird sich Schillers Ode „An die  Freude“ und ihren Vertonungen widmen (16.6.23, 18 Uhr). Dafür konnte Frau Dr. Franziska Jenrich-Tran von der Universität Leipzig gewonnen werden. Zum Elbhangfest bieten Vereinsmitglieder im Schillerhäuschen ein Programm an, und auch zur Museumsnacht werden die Besucher im festlich illuminierten Häuschen mit Schiller- und Körnerwein sowie Rezitationen und Lesungen empfangen. Und natürlich darf bei der Erinnerung an den großen Dramatiker das Theater nicht fehlen. Das Leipziger Schillervereinstheater wird mit den „Klassikern auf sächsisch“ und einer neuen Inszenierung von „Wilhelm Tell“ nach Lene Voigt im Kügelgenhaus zu Gast sein (4.11.23, 17 Uhr). Ein Rundgang zu den Dresdner Schiller- und Körnerorten beschließt traditionsgemäß zum Schillergeburtstag am 10. November den Veranstaltungsreigen.
Der Verein wird auch 2023 die Zusammenarbeit mit anderen Schillervereinen (Leipzig), Schillerhäusern (Bauerbach) und Gedenkorten (Kahnsdorf) pflegen.