Das Schillerhäuschen
Die Ausstellung im Loschwitzer Schillerhäuschen informiert über Schillers Zeit in Dresden. Auf Einladung Christian Gottfried Körners reiste Schiller im Jahre 1785 zuerst nach Leipzig und wenig später nach Dresden. Zusammen mit Christian Gottfried Körner, seiner Frau Anna Maria Jacobina (Minna) Körner geb. Stock, ihrer Schwester Dora Stock und deren Verlobten Ludwig Ferdinand Huber verbrachte Schiller eine sorgenfreie Zeit in Dresden.
Die fünf Freunde oder, wie sie sich selbst auch gern nannten, das fünfblättrige Kleeblatt verlebten zwei Jahre in Dresden und Loschwitz. Auf dem Körnerschen Weinberggrundstück am Elbhang verbrachten sie viele schöne Tage, und Schiller ließ sich von manchen literarischen und philosophischen Gesprächen inspirieren. Im Winter wichen sie in die wärmere Stadt aus, Körner hatte dort eine Wohnung am damaligen Kohlmarkt, Schiller wohnte mit Freund Huber gegenüber. Eine Gedenktafel und eine Plastik erinnern heute an das 1945 zerstörte Körnermuseum, welches etwa an der Stelle stand, wo sich heute der Garten des Hotels Bilderberg Bellevue befindet.
In diesen zwei Jahren hat Schiller unter anderem den „Don Karlos“, die „Philosophischen Briefe“, den „Geisterseher“ und die Ode "An die Freude“ geschrieben. Letztgenannte widmete er seinem Freund und Mäzen Körner als Dank für seine herzliche Aufnahme in Sachsen. Diese zwei Jahre waren für Schiller eine wichtige Epoche und Lebenswende, da er vor seinem Besuch in Leipzig und Dresden schon ernsthaft daran gedacht hatte, seinen Dichterberuf aufzugeben. 1787 folgte er einer Einladung nach Weimar, wo er nach mehreren Zwischenstationen bis zu seinem Lebensende wohnte. Doch dies sollte kein Abschied für immer sein, er besuchte Dresden und seinen Freund Christian Gottfried Körner zwei weitere Male, 1792 und zuletzt 1801. Die Freundschaft der beiden hielt ein Leben lang, und es wurden neben privaten Informationen auch Manuskripte und Kritiken ausgetauscht, die Schillers Werk beeinflussten.
Im Jahre 2005 hat die Stadt Dresden das ehemalige Weinberghäuschen als Schillergedenkstätte neu gestalten lassen und es als das kleinste der städtischen Museen wiedereröffnet. Dank der Bürgerstiftung und einer Gruppe von Ehrenamtlichen ist es seitdem von Ostern bis Oktober an den Wochenenden für Besucher geöffnet.
Seit 2015 hat das Stadtbezirksamt Loschwitz die Organisation der ehrenamtlichen Arbeit übernommen und ist Ansprechpartner für Führungen.